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Mittwoch, 25. Dezember 2019

Das Licht II

Der englische Journalist Malcolm Muggeridge war einer der ersten, der mit Mutter Teresa längere Interviews führte, einen Film über sie drehte und eine Art Biographie über sie verfaßte. Eine Art Biographie - denn sie selbst lehnte es ab, in den Vordergrund gerückt zu werden. Das Werk der Missionarinnen der Nächstenliebe war schließlich Sein, Jesu, Werk. Sie, Mutter Teresa und ihre Mitschwestern, waren die Werkzeuge im Plan Gottes. Nicht die Hauptakteure.

Im Original lautet das kleine Büchlein aus der Feder Muggeridges: Something Beautiful for God  (Etwas Schönes für den Lieben Gott). Und tatsächlich ist das kleine Buch genau das geworden: Ein Zeugnis mit schönen, einfachen, herrlichen Gottesgeschichten.

So erzählt Muggeridge etwa diese wunderbare Begebenheit:

Sein Team dreht im sogenannten Sterbehaus der Schwestern. Das Gebäude, ein ehemaliger hinduistischer Tempel, ist nur schwach erleuchtet, winzige Fenster in der Höhe spenden ein spärliches Licht. Die Drehbedingungen sind also denkbar ungünstig, der Raum, wo die Sterbenden, welche von den Schwestern aus den Rinnsteinen Kalkuttas aufgelesen werden, eine letzte würdevolle Heimstatt finden, ist, so Ken, der professionelle Kameramann, fürs Filmen eigentlich unmöglich. Gleichwohl, man versucht‘s.

Um jedoch auf Nummer sicher zu gehen – falls die Aufnahmen nichts werden – dreht man auch noch im Außenhof, wo die Sonne scheint.

Die Überraschung geschieht, als der Film entwickelt wird. Muggeridge wörtlich: »Ich persönlich bin davon überzeugt, daß Ken das erste echte photographische Wunder aufgezeichnet hat.«

Was ist geschehen?

Der entwickelte Film zeigt das Sterbehaus, welches, entgegen allen Erwartungen, in einem wunderbaren milden Licht erstrahlt. »Ken«, so Muggeridge, »hat die ganze Zeit darauf bestanden, daß das Ergebnis, technisch gesehen, unmöglich sei. Als Beweis benutzte er bei einer nächsten Filmexpedition – in den Nahen Osten – das gleiche Material in ähnlich schwacher Beleuchtung, mit völlig negativem Ergebnis.«

Und der gestandene Journalist Muggeridge liefert die Erklärung des Unerklärlichen, die dem einleuchtet, der weiß, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als es sich  Schulweisheit träumen läßt: »Mutter Teresas Heim für Sterbende fließt über von Liebe, wie man unmittelbar nach dem Betreten spürt. Diese Liebe leuchtet wie die Heiligenscheine, die Künstler rund um die Köpfe von Heiligen gesehen und sichtbar gemacht haben. Ich finde es gar nicht überraschend, daß dieses Leuchten auf einem photographischen Film erscheint.«   

Wie heißt es im Weihnachtsevangelium am Christtag: Und das Licht leuchtet in der Finsternis (Johannesprolog 1,5).

Donnerstag, 23. März 2017

Hymne an das Leben

von Mutter Teresa

Das Leben ist eine Chance – nutze sie.
Das Leben ist Schönheit – bewundere sie.
Das Leben ist Glückseligkeit – koste sie.
Das Leben ist ein Traum – mach ihn wahr.
Das Leben ist eine Herausforderung – nimm sie an.
Das Leben ist eine Pflicht – erfülle sie.
Das Leben ist ein Spiel – spiele es.
Das Leben ist kostbar – behüte es.
Das Leben ist Reichtum – bewahre ihn.
Das Leben ist Liebe – gib dich ihr hin.
Das Leben ist ein Geheimnis – entdecke es.
Das Leben ist ein Versprechen – vollende es.
Das Leben ist Traurigkeit – überwinde sie.
Das Leben ist ein Lied – singe es.
Das Leben ist ein Kampf – kämpfe ihn.
Das Leben ist ein Abenteuer – wage es.
Das Leben ist Glück – verdiene es.
Das Leben ist das Leben – verteidige es.

Grafik:    https://unsplash.com/@ajoreilly

Mittwoch, 31. August 2016

Hl. Mutter Teresa: »Ich habe eine Überzeugung …«

Heilige reden unumwunden. Oder können wir uns einen Heiligen vorstellen, der um den Brei herum redet und vor lauter wenn und aber Verwirrung stiftet statt Klarheit schafft? Nein, das können wir uns nicht vorstellen. Und genau deswegen sind Heilige für uns Wegweiser.

Sie zeigen auf, wie es geht, zu einem erfüllten Leben zu kommen. Die Probe aufs Exempel ist dabei zunächst das eigene Leben. Bin ich bereit, mein Leben in die Waagschale zu werfen und mich vom Lieben Gott im Feuer seiner Schmiede brennen zu lassen, bis Gold hervorkommt? Wenn ja, dann beginnt mein Leben irgendwann zu leuchten – für andere. Denn wenn das Gold nach etlichen Prüfungen und Leiden und Erfahrungen des Glücks endlich zum Vorschein kommt, dann ist der Heilige so weit, daß er sich vergißt, gemäß dem weisen Wort: Wer sich selbst anschaut, leuchtet nicht (Laotse). Dann ist der Heilige so weit, daß er keine ängstlichen Rücksichten mehr nimmt und Wegweiser geworden ist, in Worten und Werken.

Zum Beispiel Mutter Teresa. Am kommenden Sonntag, dem 4. September 2016, wird sie in Rom heiliggesprochen.

Als sie im Jahr 1979 den Friedensnobelpreis erhält, redet sie Klartext. Und dies vor allen versammelten Honoratioren und im Grunde vor der gesamten Weltöffentlichkeit, denn es war, dem Anlaß entsprechend, offensichtlich, daß die Rede Mutter Teresas nicht im stillen Osloer Kämmerlein bleiben würde. Und was sagte Mutter Teresa? Sie hatte den Mut, das Folgende zu sagen:
»Ich habe eine Überzeugung, die ich Ihnen allen mitteilen möchte: Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen? Sogar in der Heiligen Schrift steht: ›Selbst wenn die Mutter ihr Kind vergessen könnte, ich vergesse es nicht.‹

Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. In den Zeitungen lesen wir dieses und jenes, aber niemand spricht von den Millionen von Kleinen, die empfangen wurden mit der gleichen Liebe wie Sie und ich, mit dem Leben Gottes. Und wir sagen nichts, wir sind stumm. Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind.«