Freitag, 30. Oktober 2020

Den Krieg beenden

 

Mit dem Rosenkranz können Kriege beendet werden.

Das ist kein frommer Wunsch von Oberfrommen, sondern exakt das, was die Muttergottes selbst in Fatima 1917 sagte. Und »Fatima ist«, so die offizielle Vatikan-Website, »unter den modernen Erscheinungen zweifellos die prophetischste.«

Es ist der 13. Juli 1917, als Maria zum dritten Mal den Seherkindern erscheint. Viele Gläubige, den Rosenkranz in ihren Händen, begleiten Lucia, Francisco und Jacinta. Als die Kinder an der Steineiche, dem Ort der vorherigen Erscheinungen, ankommen, sieht Lucia bald darauf das Licht, welches das Kommen der Muttergottes ankündigt, in Art eines Blitzes sich nähern.

Lucia fragt die Dame: »Was wünschen Sie von mir?«

Maria antwortet: »Betet weiterhin jeden Tag den Rosenkranz zu Ehren Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, um den Frieden für die Welt und das Ende des Krieges zu erlangen, denn nur sie allein kann es erreichen.«

Der Rosenkranz und das Ende des Krieges.

Der Krieg, der seit Jahrzehnten weltweit tobt, ist der Krieg gegen die ungeborenen Kinder. Wie horrend die Zahlen der Opfer sind, ermißt man aus den offiziellen Schätzungen der UNO, die jedes Jahr zwischen 40 und 50 Millionen Tötungen ungeborener Kinder durch Abtreibung angibt. 

Und wir?

Mutter Teresas Aussage bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an sie dürfte bekannt sein: »Ich habe eine Überzeugung, die ich Ihnen allen mitteilen möchte: Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes.«

Und Mutter Teresa sagte auch dies – und damit uns alle in die Verantwortung nehmend: »Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. In den Zeitungen lesen wir dieses und jenes, aber niemand spricht von den Millionen von Kleinen, die empfangen wurden mit der gleichen Liebe wie Sie und ich, mit dem Leben Gottes. Und wir sagen nichts, wir sind stumm.«

Polen, das Heimatland Johannes Pauls II, bleibt nicht stumm. In einer Rosenkranzgebetsaktion rufen dort Gläubige zum Beten des Rosenkranzes auf, um den Krieg gegen die ungeborenen Kinder zu beenden.

Die Aktion ist sehr einfach: Im kommenden Allerseelenmonat November, und zwar vom Fest Allerheiligen an bis zum 8. November, betet man den schmerzhaften Rosenkranz und schließt darin alle abgetriebenen Kinder ein und hält sogleich Fürsprache für das Ende des Krieges gegen die Ungeborenen. Jeder kann mitmachen.

Wie sagte Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch im Heiligtum von Fatima am 13. Mai 2010: »Wer glaubt, daß die prophetische Mission Fatimas beendet sei, der irrt sich«.

      

Samstag, 24. Oktober 2020

Diese Zeit


»Denn die Tage sind böse.«

Das sagt kein Verschwörungstheoretiker, sondern der Völkerapostel Paulus.

Und da die Heilige Schrift kein nostalgisches Memento ist, sondern stets in unsere Zeit hinein spricht, sollten wir uns mal fragen, inwiefern Paulus von unserer Zeit spricht?

Nun werden, zumal Kirchenfunktionäre, sogleich erwidern: Wie bitte? Unsere Zeit soll schlimm sein? Gar böse? Unsere Zeit, so die Dauerrede, hat so viel Sehnsucht nach … ja, wonach eigentlich? Sie erraten die Antwort: Nach Spiritualität.

Mit anderen Worten nach allem und gar nichts. Denn fragt man einen spirituell Angehauchten nach den Quellen seiner Spiritualität, so bekommt man zu hören, man sei auf der Spur Jesu (der WEG ist einem wohl zu unheimlich), sei achtsam (aha!), desinfiziere sich stündlich die Hände, komme gerade aus einem wahnsinnig spannenden Vortrag (Die Rolle der Frau im apokryphen Thomasevangelium) und lese Anselm Grün.

Sprechen wir von Johannes Paul II.

1976 und also noch zu der Zeit, als er Kardinal Wojtyla war, hielt er vor der amerikanischen Bischofskonferenz eine Ansprache. Darin heißt es:

»Wir stehen jetzt vor der größten Konfrontation, die die Menschheit in ihrer Geschichte jemals erlebt hat. Ich denke nicht, daß weite Kreise der amerikanischen Gesellschaft oder der Großteil der Christenheit dies in vollem Umfang realisieren. Wir stehen jetzt vor dem Endkampf zwischen der Kirche und der Anti-Kirche, zwischen dem Evangelium und dem Anti-Evangelium, zwischen Christus und dem Antichrist. Diese Konfrontation liegt in den Plänen der göttlichen Vorsehung. Deshalb ist sie in Gottes Plan, und es muß ein Kampf sein, den die Kirche aufnimmt und tapfer bestreitet.«

Vier Jahre später, jetzt bereits Papst, sagte Johannes Paul II. in einer Diskussionsrunde mit deutschen Katholiken in Fulda:

(…) Wir müssen uns darauf vorbereiten, bald große Prüfungen zu durchleiden, die uns die Bereitschaft abverlangen werden, selbst das Leben hinzugeben und die eine totale Hingabe an Christus und für Christus verlangen werden. Mit euren und meinen Gebeten ist es möglich, die bevorstehende Drangsal zu mildern, aber es ist nicht mehr möglich, sie abzuwenden, denn nur auf diese Weise kann die Kirche wirksam erneuert werden. Wie viele Male schon ging die Erneuerung der Kirche aus einem Blutvergießen hervor? Auch dieses Mal wird es nicht anders sein. Wir müssen stark und vorbereitet sein; wir müssen auf Jesus und auf die Gottesmutter vertrauen, und wir müssen sehr, sehr eifrig den hl. Rosenkranz beten.«
Alles klar?

Grafik: wikicommons

Samstag, 17. Oktober 2020

Weil

 »Die Ros‘ ist ohn‘ Warum, sie blühet weil sie blühet (Angelus Silesius). Das ist ein Bild der Seligkeit dessen, der das Weil gefunden hat.«

Robert Spaemann

 
Bild von Susanne Jutzeler, suju-foto auf Pixabay

Freitag, 9. Oktober 2020

Lustig?

Der Held (Held?) ist gefrustet und geht deswegen vorzugsweise zu Maxim. Der entsprechende Gassenhauer ist bekannt: Da geh ich zu Maxim… Man ahnt es bereits. Das ist kein Caféhaus, sondern ein Rotlichtbezirk. Danilo vergnügt sich mit den Damen des betreffenden Etablissements: »Und geht's an's Kosen, Küssen mit allen diesen Süssen: Lolo, Dodo, Joujou, Clocio, Margot, Froufrou...«

Die Heldin Hanna (Heldin?), die schließlich ihrem Danilo das Jawort gibt, hat kurz zuvor, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, den Ehebruch ihrer Freundin Valencienne (die permanent ihr liederliches Mantra wiederholt: »Ich bin eine anständige Frau«, während sie offen die Unzucht goutiert) gedeckt und also gutgeheißen. Man versteht sich halt. Libertinage gehört dazu. Alles andere wäre Spießertum. Darum paßt es, wenn am Ende der Operette die komplette Belegschaft das Fazit in die Welt schmettert: »Ja das Studium der Weiber/Männer ist schwer.« Zu diesem studium generale gehört die Unzucht offensichtlich dazu.

Fragt sich nur, was unter diesen Vorzeichen an der Lustigen Witwe so lustig sein soll? Ist es lustig, über den gehörnten Ehemann zu kichern? Ist es lustig, Gassenhauer zu trällern, die eigentlich schieren Lebensüberdruß zum Ausdruck bringen, der im Rausch von Verführung und Vergnügen betäubt wird?

Aber – so erwidert eine wohlmeinende Dame -, Danilo und Hanna finden doch schließlich zusammen. Ende gut, alles gut. Die Liebe siegt.

Liebe?
 
Eine Frau, die den Ehebruch der Freundin ohne jede Bedenken bejaht - ist sie die neue große Liebende? 

Wenn schon von Liebe gesprochen wird, der echten, dann würde dies voraussetzen, Danilo und Hannah hätten existentiell verstanden, daß sie auf dem Irrweg sind. Davon kann jedoch keine Rede sein. Besinnung oder gar Bekehrung liegen der Witwe und ihrem Lover genauso fern wie der Mond von der Erde. Das Ende ist lediglich die Variation des Anfangs, daher stimmen beide selbstverständlich in das anzügliche Finale mit ein. The show must go on. Und sollte in fünf Jahren die Liebe vorbei sein – tja, dann kann man sich noch immer mit dem Marsch trösten, daß das Studium der Weiber halt schwer ist.

Nicht zu vergessen, daß dieses Studium über weite Strecken im Dreivierteltakt daherkommt. Das versüßt den Ehebruch und das Frivole. Und benebelt. Doch die Geschichte ist unbestechlich.

1905 geht Die lustige Witwe zum ersten Mal über die Bühne. Schon neun Jahre später hat es sich ausgewalzert. Da zeigt sich, wohin eine lotterhafte, ach so lustige Gesellschaft treibt.   

Grafik: wikicommons

Samstag, 3. Oktober 2020

Leben


 »Unser Herr hat von einem Leben gesprochen. Er hat nicht von einem Studienprogramm gesprochen, das man durchackern muß auf ein Examen hin. Er hat nicht von einem politischen System gesprochen, um damit das menschliche Leben zu organisieren; auch nicht von einer philosophischen Lehre, die uns eine objektive Sicht der Welt vermitteln würde. Er hat nicht einmal von einem Traktat über Gott gesprochen, um damit unseren Verstand zu erfreuen.«

Madeleine Delbrêl

Grafik: https://cdn.pixabay.com/photo/2015/07/27/18/32/siblings-862967_960_720.jpg