Donnerstag, 9. Juni 2016

Hl. Sr. Faustyna: »Keine Spritze und kein Medikament half«

Es kann nicht verwundern, daß sich im 20. Jahrhundert und in der Jetztzeit die Stimmen zur Abtreibung und den Abtreibungsopfern mehren, gerade auch die Stimmen von christlicher Seite.

In unserer Rubrik Zitate wollen wir einige dieser Stimmen sammeln. Heilige, Mystiker, Päpste u. a. kommen zu Wort. Auch dies ist ein Zeichen der Zeit: Daß die Sorge um die Abtreibungsopfer sich mehr und mehr in diesen Aussagen und Zeugnissen widerspiegelt.

Im Tagebuch der Sr. Faustyna, jener polnischen, heiliggesprochenen Mystikerin, aufgrund deren Offenbarungen Johannes Paul II. den Kult der göttlichen Barmherzigkeit im Jahre 2000 weltweit inaugurierte, findet sich unter der Nummer 1276 folgender Eintrag aus dem Jahr 1937:
»Heute hatte ich den sehnlichen Wunsch, die heilige Stunde vor dem Allerheiligsten Altarsakrament abzuhalten, aber Gottes Wille war anders. Um acht Uhr bekam ich so heftige Schmerzen, daß ich sofort ins Bett gehen mußte. Drei Stunden lang wand ich mich in diesen Schmerzen – bis elf Uhr abends. Es half keine Arznei; was ich einnahm, mußte ich erbrechen. Zeitweilig raubten mir diese Schmerzen das Bewußtsein. Jesus gab mir zu erkennen, daß ich damit an Seinem Sterben teilnahm und daß Er selbst diese Leiden zuließ, als Sühne vor Gott für die im Mutterleib gemordeten Kinder.

Diese Qualen habe ich schon dreimal erlitten. Sie beginnen stets um acht und dauern bis elf Uhr abends. Kein Medikament kann diese Schmerzen lindern. Kurz vor elf gehen die Schmerzen von selbst zurück und ich schlafe sofort ein. Am nächsten Tag fühle ich mich sehr schwach. Das erste Mal erlebte ich das im Sanatorium. Die Ärzte konnten nicht feststellen, was das ist. Keine Spritze und kein Medikament half. Auch ich selbst konnte nicht verstehen, was für Schmerzen das sein könnten. Ich sagte zum Arzt, daß ich ähnliche Schmerzen nie gehabt hätte; er erklärte, daß er nicht wisse, was das für Schmerzen seien.

Jetzt verstehe ich, wozu die Schmerzen sind, denn der Herr gab mir die Erkenntnis … Wenn ich daran denke, daß ich möglicherweise wieder ähnlich leiden werde, überläuft mich ein Schauer. Ich weiß nicht, ob ich in dieser Weise noch leiden werde; ich überlasse es Gott, mir zu senden, was Ihm gefällt. Ich nehme alles in Ergebenheit und Liebe an. Wenn ich durch diese Leiden wenigstens eine Seele vor Mord bewahren könnte!«

Quelle:   Kowalska, Maria Faustyna (Sr. Faustyna), Tagebuch, Hauteville 41996, 385.