Mittwoch, 29. Juni 2016

Marthe Robin: »Findet man das normal?«

Marthe Robin, die in Frankreich zu den einflußreichsten Gestalten des vergangenen Jahrhunderts gezählt wird, wiewohl sie verkrüppelt und bettlägerig jahrzehntelang in ihrer bäuerlichen Kammer ans Bett gefesselt war, nahm, wie der Postulator ihres Seligsprechungsprozesses mitteilt, unmittelbaren Anteil an der Tragödie der Abtreibung.

Es heißt:
»Von den siebziger Jahren an war Marthe mehr und mehr mit dem Abtreibungsproblem beschäfigt. Diese Frage ging ihr nahe. Als sie vernahm, daß in Lyon ein großes Krankenhaus eine ganze Etage zum Vornehmen von Abtreibungen eingerichtet hatte, sagte sie: ›Das ist ein wahres Schlachthaus … Man war wegen aller im Krieg Umgekommenen entrüstet und läßt diese kleinen Unschuldigen massakrieren. Findet man das normal? Nein, das darf man nicht normal finden … Und sie leiden, diese Kleinen.‹ Sie dachte auch viel an die Eltern von Abgetriebenen und glaubte, im Himmel würden diese Kinder für sie beten: ›Mein Père, diese Kinder sind die Retter ihrer Eltern.‹ Selbst innerhalb größter Ungerechtigkeit behielt sie die Hoffnung.«

Quelle:   Peyrous, Bernard, Das Leben der Mystikerin Marthe Robin, Hauteville 2008, 256.

Dienstag, 21. Juni 2016

David gegen Goliath

Seit letztem Jahr ist er weltberühmt. Das ist keine journalistische Übertreibung, sondern die pure Wahrheit. Die Rede ist von einem 27jährigen Kalifornier: David Daleiden.

Vor vier Jahren gründet Daleiden mit einem Team eine Biotech-Scheinfirma zum Zweck, dem internationalen Abtreibungsgiganten Planned Parenthood (dessen österreichischer Ableger die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung und dessen deutscher Ableger pro familia ist) das Handwerk zu legen.

In nahezu dreijähriger Undercoverarbeit ermitteln Daleiden und seine Mitarbeiter in den amerikanischen Zentren der Abtreibungsindustrie. Und das, was zum Vorschein kommt, ist der blanke Horror. Und dieser Horror, routinemäßig unter Vokabeln wie »Gesundheitsservice« und »Frauenrechte« vermarktet, ist jetzt dokumentiert und zu sehen: auf zahlreichen Videos, die seit letztem Jahr den Skandal öffentlich machen.

In Interviews mit Spitzenleuten des Abtreibungsgoliath fallen die Masken. In Video Nummer 2 scherzt eine betreffende Planned Parenthood Ärztin und Führungskraft: »Ich möchte einen Lamborghini«, während sie mit den Undercover-Ermittlern den besten Preis aushandelt für abgetriebene Babykörperteile. Denn Planned Parenthood macht nicht nur finanziellen Reibach mit der Notlage von Frauen, sondern zugleich lukrative Geschäfte mit den abgetriebenen Kindern und deren Organen. Wer Ohren hat zum Hören und Augen zum Sehen, der kann wahrnehmen, was die Abtreibungsindustrie antreibt: Money makes the world go round.

Die Abtreibungsprozeduren richten sich knallhart nach der Nachfrage. Werden frische Lungen oder frische Leberzellen benötigt? Kein Problem. Der Abtreiber wird’s schon richten, daß der potentielle Käufer (etwa ein Forschungslabor) die Ware erhält. Originalton PP: »Wir haben’s sehr gut hingekriegt, Herz, Leber und Lunge zu bekommen, denn wir wissen: Ich werde diesen Teil nicht kaputt machen, also werde ich hauptsächlich unten zudrücken und oberhalb zudrücken, und werd’ schauen, daß ich alles intakt rausbekomme« (Zitat aus dem 1. Video).

Seit den horrenden Enthüllungen ist nichts mehr wie zuvor. In mehreren Bundesstaaten der USA laufen seitdem Untersuchungen gegen den Abtreibungskonzern. Gesetze sind in Arbeit, die die staatlichen millionenschweren Subventionen von PP streichen wollen. Und der Goliath schlägt zurück, indem er absurderweise David Daleiden mit Strafprozessen überhäuft.

Wie hält der 27jährige David Daleiden dem stand? Woraus schöpft er seine Kraft? In einem rezenten Interview mit LifeSiteNews antwortet er. Drei spirituelle Einflüsse sind es, die ihn nähren:
  • »Nummer eins: Die alte Messe.«
  • Die zweite Quelle: die Botschaft Unserer Lieben Frau von Fatima. 
  • Und Quelle Nummer drei: pastorale Aussagen von Papst Franziskus.
Soviel ist sicher: Der Goliath wird fallen. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit. Denn die Davids gewinnen immer; heißt es doch im Wort der Heiligen Schrift: »Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen« (1 Kor 1,27).

Das besagte Interview von LifeSiteNews mit Daleiden:



Zu seinen spirituellen Einflüssen erfährt man im obigen Video ab 5:15 oder direkt auf Youtube.

Zum Weiterlesen & -schauen

Das 3. Schock-Video:

Das 5. Schock-Video:

Montag, 20. Juni 2016

Zur EM: Früh übt sich

Können Babys im Mutterleib schon kicken?
Aber klar doch. Und wie.

Wer gewinnt? Wer schießt das erste Tor? Die Spannung ist groß. Die Kindsväter fiebern mit. Aber sehen Sie selbst:



Ein witziges Video aus Venezuela, welches Werbung macht für Fußballclubs, es zeigt ein Fußballspiel anderer Art. Die Mannschaft: Ungeborene Babies. Die Zuschauer: Schwangere in der 28. Woche und ihre Männer.

Und wie wird das Ganze in Szene gesetzt?
Sehr einfach: Den Müttern werden Bewegungssensoren auf dem gewölbten Schwangerenbauch plaziert. Mittels einer Simulationssoftware werden sodann die frühgeburtlichen Kicks der Babies auf eine Leinwand, das sogenannte Spielfeld, übertragen. Und schon geht’s los.

Samstag, 18. Juni 2016

Die Sehnsucht nach Leben oder das Herz, das brennt

Daß der Gedanke an die Ewigkeit wahrhaft wesentlich ist, ja mehr noch, daß das Leben auf das ewige Leben hin gelebt werden will – diese Ausrichtung findet heutzutage wenig Beachtung. Und doch ist diese Orientierung die grundlegende. Unser Leben, losgelöst von seiner ewigen Bestimmung, verliert seine Dignität. Die Tatsache, daß in unseren Tagen das Leben mehr und mehr degradiert zur Ware, zum Konsumartikel, den man mittlerweile in Internetkatalogen wunschgemäß bestellen kann, ist nicht zuletzt Konsequenz des Vergessens – des Vergessens unserer wahren Heimat. In den Worten des heiligen Paulus: Unsere Heimat aber ist im Himmel (Phil 3,20).

Der Heimatlose irrt umher. Er ist der Vagabund ohne Ursprung und ohne Ziel. Schlimmer noch: Er ist derjenige, dem die Sehnsucht abhanden gekommen ist. Denn die tiefgründigste Sehnsucht eines jeden Menschen ist die nach der Erfüllung, und das heißt die Sehnsucht nach der Heimat des ewigen Lebens, wo alle Tränen versiegen, wo der Tod nicht mehr sein wird, und keine Trauer, und keine Klage, und kein Schmerz (vgl. Offb 21,4).

Wer sich nicht länger sehnt, dessen Leben vertrocknet bereits auf Erden. Dies kann glamourös verdeckt sein. Manchmal zeigt erst das Alter, wenn die Schminke fällt, wie karg das gelebte Leben, welches ohne die Ewigkeit gelebt wird, ist.

Die Schlußfolgerung daraus ist: Wer dem Menschen von heute den echten Geschmack am Leben vermitteln will, sollte ihn der Ewigkeit aussetzen. Im Bild gesprochen: Der Mensch sollte wieder eine Ahnung davon bekommen, daß der Zug, dessen Passagier er ist, nicht im Nirgendwo endet, sondern in der Fülle. Und der Mitreisende, der um das Ziel gnadenhalber weiß, sollte versuchen, stets neu die Sehnsucht des besagten Passagiers zu wecken. Denn die Sehnsucht ist kein Sedativum, sondern, wie Augustinus es nennt, dein Gebet. Sie ist der Zunder, der das Herz brennen läßt. Nicht umsonst ist das lodernde Herz zum ikonographischen Zeichen des heiligen Augustinus geworden. Aus dieser brennenden Mitte stammt auch dieses andere, wunderbare Wort des heiligen Kirchenvaters:
»Die Heiligen besitzen schon die Krone, wir vereinen uns in Liebe und hoffen auf ihre Krone. Gemeinsam ersehnen wir das Leben, das wir hier unten nicht haben können und das wir nie haben können, wenn wir es nicht zuvor ersehnen.«

Donnerstag, 9. Juni 2016

Hl. Sr. Faustyna: »Keine Spritze und kein Medikament half«

Es kann nicht verwundern, daß sich im 20. Jahrhundert und in der Jetztzeit die Stimmen zur Abtreibung und den Abtreibungsopfern mehren, gerade auch die Stimmen von christlicher Seite.

In unserer Rubrik Zitate wollen wir einige dieser Stimmen sammeln. Heilige, Mystiker, Päpste u. a. kommen zu Wort. Auch dies ist ein Zeichen der Zeit: Daß die Sorge um die Abtreibungsopfer sich mehr und mehr in diesen Aussagen und Zeugnissen widerspiegelt.

Im Tagebuch der Sr. Faustyna, jener polnischen, heiliggesprochenen Mystikerin, aufgrund deren Offenbarungen Johannes Paul II. den Kult der göttlichen Barmherzigkeit im Jahre 2000 weltweit inaugurierte, findet sich unter der Nummer 1276 folgender Eintrag aus dem Jahr 1937:
»Heute hatte ich den sehnlichen Wunsch, die heilige Stunde vor dem Allerheiligsten Altarsakrament abzuhalten, aber Gottes Wille war anders. Um acht Uhr bekam ich so heftige Schmerzen, daß ich sofort ins Bett gehen mußte. Drei Stunden lang wand ich mich in diesen Schmerzen – bis elf Uhr abends. Es half keine Arznei; was ich einnahm, mußte ich erbrechen. Zeitweilig raubten mir diese Schmerzen das Bewußtsein. Jesus gab mir zu erkennen, daß ich damit an Seinem Sterben teilnahm und daß Er selbst diese Leiden zuließ, als Sühne vor Gott für die im Mutterleib gemordeten Kinder.

Diese Qualen habe ich schon dreimal erlitten. Sie beginnen stets um acht und dauern bis elf Uhr abends. Kein Medikament kann diese Schmerzen lindern. Kurz vor elf gehen die Schmerzen von selbst zurück und ich schlafe sofort ein. Am nächsten Tag fühle ich mich sehr schwach. Das erste Mal erlebte ich das im Sanatorium. Die Ärzte konnten nicht feststellen, was das ist. Keine Spritze und kein Medikament half. Auch ich selbst konnte nicht verstehen, was für Schmerzen das sein könnten. Ich sagte zum Arzt, daß ich ähnliche Schmerzen nie gehabt hätte; er erklärte, daß er nicht wisse, was das für Schmerzen seien.

Jetzt verstehe ich, wozu die Schmerzen sind, denn der Herr gab mir die Erkenntnis … Wenn ich daran denke, daß ich möglicherweise wieder ähnlich leiden werde, überläuft mich ein Schauer. Ich weiß nicht, ob ich in dieser Weise noch leiden werde; ich überlasse es Gott, mir zu senden, was Ihm gefällt. Ich nehme alles in Ergebenheit und Liebe an. Wenn ich durch diese Leiden wenigstens eine Seele vor Mord bewahren könnte!«

Quelle:   Kowalska, Maria Faustyna (Sr. Faustyna), Tagebuch, Hauteville 41996, 385.