Samstag, 24. Dezember 2016

Und das Licht leuchtet in der Finsternis

Große Kunst hat es immer verstanden.

Gerard David, ein altniederländischer Maler, stellt um 1495 auf einem seiner Gemälde, welches im Kunsthistorischen Museum zu Wien zu betrachten ist, eben das dar, was wir in diesen Tagen feiern: Weihnachten.

Alle Personen sind versammelt: Das neugeborene Jesuskind, die Muttergottes, der heilige Josef, die Engelschöre und auch die Hirten.

Aber der Künstler hat mehr dargestellt als eine geschickt in Szene gesetzte Ansammlung von Personen. Denn David wollte die eigentliche, tiefe Botschaft von Weihnachten ins Bild bringen.

Und diese Botschaft lautet: Das Licht leuchtet in der Finsternis!

Gott wird Mensch in tiefster Nacht. Das Tableau ist dementsprechend sehr in Dunkelheit getaucht. Aber wer dieses Bild genauer anschaut, wird sich irgendwann fragen: Woher kommt denn in dieser Dunkelheit das Licht?

Wer ist die Lichtquelle?

Und da gibt dieser wunderbare Künstler die einfache, biblische Antwort: Das Neugeborene ist die Quelle des Lichts. Das Licht geht vom Christkind aus! Ja mehr noch: Er, Jesus, ist das Licht.

Und alle, die sich IHM nähern, die kommen, um Ihn anzubeten, diese alle werden wortwörtlich erleuchtet. Darum liegt der Glanz des Lichtes auf dem Antlitz der Muttergottes, aber auch auf den Personen, die nahe an der Krippe knien. Denn das göttliche Kind will Sein Licht nicht für sich behalten, sondern es weiterschenken – an uns, an die Liebhaber dieses Kindes.

Und noch etwas sollte man betrachten.

Das Licht, welches derjenige, der zur Krippe geht, empfängt, ist ein kostbares Geschenk. Und was macht man mit einem kostbaren Geschenk? – Man behütet es.

Genau das macht der hl. Josef, der am Bildrand steht. Er beschützt mit seiner schirmenden rechten Hand das Licht, welches er soeben von der Krippe in Bethlehem empfangen hat.

Die Wahrheit ist immer eine. Man kann sie von den Dächern verkünden oder man kann sie besingen. Gerard David malt sie. Dieses Neugeborene wird dreißig Jahre später von sich sagen: ICH bin das Licht der Welt. Und: ICH bin das Leben. Dieses Licht und dieses Leben sind unbesiegbar. Keine Finsternis kommt dagegen an. Denn Christus ist der Sieger.

Frohe Weihnachten!