Freitag, 3. Mai 2019

Matt. Teil I


Sofort. So lautet das Schlagwort heute. Die Geduld gehört nicht zu den Tugenden des modernen Menschen, denn die Geduld gilt ihm als Methode der Vertröstung, des Aufschubs und also als Widerpart zur Mentalität des Sofort.

Wo allerdings das Sofort regiert, da ist die Sucht auf dem Sprung. Denn die Sucht verspricht den sofortigen Eintritt in die verlockenden virtuellen Paradiese. Dementsprechend breiten sich die Süchte heute epidemisch aus. Internetsucht, Alkoholsucht, Drogensucht, Pornographiesucht, Spielsucht... Hauptsache die schnelle Flucht aus der Realität findet statt.

Ein im deutschsprachigen Raum nahezu unbekannter Ire hat hundertfünfzig Jahre vor dem Flächenbrand der süchtigen Moderne die Sucht am eigenen Leib erfahren, und dies in sehr jungen Jahren. Man hätte ihn für verloren halten können. Ein Trinker, der noch ein Teenager ist, täglich dem Suff verfallen – wer würde für einen solchen ausweglosen Fall auch nur einen Deut geben?

Und doch, Matt Talbot, so der Name des scheinbar Verlorenen, geht nicht unter. Kraft der Gnade findet er zum wahren Leben.

Exakt darum ist Matt der passende Patron für unsere Zeit. Ihn sollten die Süchtigen anrufen. Denn Matt weiß, wie Befreiung geschieht, und er, Matt, wird den Verzweifelten beistehen, damit sie aus dem Gefängnis der Sucht herauskommen.

»Sei nie zu hart einem Mann gegenüber, der das Trinken nicht aufgeben kann«, so Matt. »Das Trinken aufzugeben (und man könnte ebenso gut sagen: Die Pornographie aufzugeben oder die Drogen oder eine andere Sucht) ist ebenso hart, wie den Toten wieder zum Leben zu erwecken. Aber beides ist möglich und sogar leicht für unseren Herrn. Wir brauchen nur abhängig zu sein von Ihm.«


Matts Geschichte: Die Geschichte einer Auferstehung.

 

 Grafik: wikicommons