Donnerstag, 21. Juli 2016

Die Muttergottes, der Präsident und die Abtreibung

In der soeben publizierten Neuerscheinung des Christiana-Verlags: Jacques Cabaud, Erscheint Maria heute? ist ab Seite 100 folgende Begebenheit nachzulesen:
»Alles hängt mit allem zusammen. Denn alles hängt mit Gott zusammen. Der Mensch jedoch zieht es vor zu vergessen, daß der Himmel mit der Erde in Verbindung steht und daß er mit Mitteln eingreifen kann, die der Notwendigkeit am besten angepaßt sind. Aber wen geht das etwas an?

Augenblicklich scheint die Meinung zu herrschen, daß es Wichtigeres gibt, als den Inhalt von Botschaften aus dem Jenseits zu untersuchen. Sogar Ludwig XIV. reagierte im 17. Jahrhundert nicht auf die Bitte einer unbekannten Nonne aus Paray-le-Monial, die ihm den Sieg versprach, wenn er das Heiligste Herz Jesu als Emblem auf sein Banner setzen würde.

Auf ähnliche Weise empfing ein Souverän, dessen Unbesonnenheit mehr in die Öffentlichkeit drang als die des Sonnenkönigs, eine Botschaft der Muttergottes, mit der Bitte, einem größeren Verbrechen als dem des Ehebruchs ein Ende zu setzen (nämlich dem der Abtreibung).

Im Frühjahr des Jahres 1994 diktierte die Madonna Gianna Talone-Sullivan in Emmitsburg einen Brief an Präsident Clinton und versicherte ihr, dieser Brief würde den Adressaten erreichen, ›aber sie sagte nicht, wie‹.

›Ungefähr einen Monat später, am 5. Juli, stand Gianna in ihrer Küche‹, als ihre Schwester hereinstürmte und ihr sagte, daß Präsident Clinton beim 18. Loch des Golfplatzes spielte, der genau an das Haus der Sullivans angrenzte. Gianna schnappte sich den Brief, stürmte durch die Hintertüre … und rannte auf den Präsidenten zu, ohne von seinen Bodyguards daran gehindert zu werden. (Was für Zufälle!)

Als er das 18. Loch gespielt hatte, rief sie: ›Mr. President!‹ Er kam zu ihr herüber; sie reichte ihm die Hand und sagte: ›Ich bin Dr. Sullivan, Gott segne Sie.‹ Dann gab sie ihm den Brief.

Verblüfft antwortete der Präsident: ›Gut, Dr. Sullivan, ich danke Ihnen sehr‹, und steckte den Brief in seine Tasche.

Im Wesentlichen lautete der Inhalt des Briefes folgendermaßen: ›Es gibt kein Land in der Geschichte der Schöpfung, dem Gott gegenüber sich großzügiger erwiesen hätte als den Vereinigten Staaten. Sie sind der Führer der freien Welt und als solcher müssen Sie das Leben in all seinen Stadien schützen.‹

Einen Staatenlenker zu finden, der weniger bereit gewesen wäre, einem so gearteten Wunsch des Himmels nachzukommen, wäre wahrscheinlich schwierig gewesen. Aber die Muttergottes ist nicht weniger besorgt um die Seele eines Präsidenten als um das Überleben ungeborener Kinder.«

Zu den Zitaten im Text siehe:   Dom Forker, Our Lady of Emmitsburg, Queenship Publishing Co., Goleta CA 2000, 96f.