Dienstag, 12. Juli 2016

Dirty Dancing. Dirty abortion

Daß die amerikanische Filmindustrie seit Jahrzehnten Abtreibungen populär macht, ist kein Geheimnis.

Der Blockbuster Dirty Dancing, ein Film, der Ende der achtziger Jahren weltweit die Kassen klingeln ließ und nicht nur unter Jugendlichen Tanzfieber auslöste, verharmloste ungeniert die Abtreibung als dummes, aus der Welt zu schaffendes Mißgeschick.

Die Tanzpartnerin des Hauptdarstellers (gespielt von Patrick Swayze) wird nach einer Affaire mit einem Studenten schwanger und treibt ab. Das Geld kommt vom Vater der neuen Tanzpartnerin, die für die durch die Abtreibung ausgefallene Tänzerin einspringt und sich im Verlauf des Films in Swayze verliebt. Die Abtreibung ist letztlich unwesentlich. Hauptsache der Tanz geht weiter und das neue Paar ist ein Paar.

Getanzt wird bis zum bitteren Ende, noch dann, wenn der Tanz ein Tanz auf einem Vulkan ist, der ein ungeborenes Kind unter rasanten Rhythmen unter sich begräbt. Und daß Patrick Swayze (der übrigens im Alter von 57 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs starb) nach diesem Film ein Star ist, versteht sich von selbst.

Hollywood und die Abtreibung. Das ist ein langes, trübes Kapitel. Auch in der Hinsicht, daß es nicht bei den Abtreibungen laut Drehbuch blieb, sondern daß die Abtreibungen das Leben von etlichen Stars ruinierte.


Ein frühes Beispiel unter so vielen anderen: Star Gary Cooper, bekannt etwa aus dem Westernklassiker High Noon, beginnt eine außereheliche Affaire mit der Schauspielerin Patricia Neal. Neal wird daraufhin schwanger. Um die prekäre Situation, die alle Beteiligten, zumal auch Coopers Familie, in Mitleidenschaft zieht, zu beenden, treibt Neal ab. Später, zu spät, bedauert sie.

Von Marilyn Monroe (Foto) ist bekannt, daß sie multiple Abtreibungen hatte und im Substanzenabusus endete. Lana Turner, Star im Douglas-Sirk-Klassiker Solange es Menschen gibt, trieb gleichfalls mehrere Male ab, weil die Hollywoodbosse sie aus Karrieregründen dazu nötigten. Der Abtreiber, so bekannte Turner später, tötete sie beinahe.

Es ist das alte Lied: Der schöne Schein und die bittere Realität. Manche der Stars schafften nach Jahren postabortiver Schmerzen, Verdrängungen, physischer Abstürze, Alkohol- und Medikamentenexzesse sowie zerbrochener Beziehungen zu einem erneuerten Leben zurück.

Oasis: Conversion Stories of Hollywood Legends (Autorin Mary Claire Kendall) erzählt in berührender Weise die Geschichte von 12 sogenannten legendären Hollywoodstars, die trotz des glitzernden Business’ der Filmindustrie zu ihrer Seele (zurück)fanden; darunter auch die verborgenen Geschichten dreier Stars, die an ihrer Abtreibung (ihren Abtreibungen) beinahe zerbrachen.

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Grafik:   https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Monroe_in_Don%27t_Bother_to_Knock_(1952).jpg;