Mittwoch, 29. Juni 2016

Marthe Robin: »Findet man das normal?«

Marthe Robin, die in Frankreich zu den einflußreichsten Gestalten des vergangenen Jahrhunderts gezählt wird, wiewohl sie verkrüppelt und bettlägerig jahrzehntelang in ihrer bäuerlichen Kammer ans Bett gefesselt war, nahm, wie der Postulator ihres Seligsprechungsprozesses mitteilt, unmittelbaren Anteil an der Tragödie der Abtreibung.

Es heißt:
»Von den siebziger Jahren an war Marthe mehr und mehr mit dem Abtreibungsproblem beschäfigt. Diese Frage ging ihr nahe. Als sie vernahm, daß in Lyon ein großes Krankenhaus eine ganze Etage zum Vornehmen von Abtreibungen eingerichtet hatte, sagte sie: ›Das ist ein wahres Schlachthaus … Man war wegen aller im Krieg Umgekommenen entrüstet und läßt diese kleinen Unschuldigen massakrieren. Findet man das normal? Nein, das darf man nicht normal finden … Und sie leiden, diese Kleinen.‹ Sie dachte auch viel an die Eltern von Abgetriebenen und glaubte, im Himmel würden diese Kinder für sie beten: ›Mein Père, diese Kinder sind die Retter ihrer Eltern.‹ Selbst innerhalb größter Ungerechtigkeit behielt sie die Hoffnung.«

Quelle:   Peyrous, Bernard, Das Leben der Mystikerin Marthe Robin, Hauteville 2008, 256.