Gott ist schön. Die Schönheit, das pulchrum, ist eine der sogenannten Transzendentalien, in einfachen Worten, eine alle Gattungen übersteigende Weise des Seins, und diese Seinweise gehört wesentlich zu Gott.
Auch Menschen, deren Leben sich um Computer, Bytes und Platinen dreht, werden bisweilen eingeholt von der Transzendenz des Schönen, so daß sie erkennen müssen, daß es im Universum mehr gibt als elektronische Raffinessen, weitaus mehr.
Steve Jobs, der früh verstorbene Apple-Gründer, verehrte, so schreibt sein autorisierter Biograph, den Cellisten Yo-Yo Ma, den er 1981 kennengelernt hatte. Wäre es nach Jobs gegangen, so hätte der weltberühmte Cellist bei der Hochzeit Jobs, einer buddhistischen Zeremonie, gespielt. Doch Ma war aufgrund einer Auslandstournee verhindert.
Wenige Jahre später kommt es zu einer neuerlichen Begegnung zwischen dem Künstler und dem Coumputerstar. Der Biograph schreibt:
»Als er (sc. Ma) Jobs einige Jahre später besuchte, holte er sein 250 Jahre altes Stradivari-Cello aus dem Kasten und spielte Bach. Dieses Stück hätte ich für Ihre Hochzeit ausgesucht, sagte er. Jobs war den Tränen nahe. Ihr Spiel ist das beste Argument für die Existenz Gottes, das ich kenne. Etwas so Schönes kann der Mensch allein nicht vollbringen.
Und wiederum später, bei einer neuerlichen Zusammenkunft, nimmt Jobs, der bereits schwer an Krebs erkrankt ist, Ma das Versprechen ab, bei seiner Beerdigung zu spielen.