Zum Beispiel Mutter Teresa. Am kommenden Sonntag, dem 4. September 2016, wird sie in Rom heiliggesprochen.
Als sie im Jahr 1979 den Friedensnobelpreis erhält, redet sie Klartext. Und dies vor allen versammelten Honoratioren und im Grunde vor der gesamten Weltöffentlichkeit, denn es war, dem Anlaß entsprechend, offensichtlich, daß die Rede Mutter Teresas nicht im stillen Osloer Kämmerlein bleiben würde. Und was sagte Mutter Teresa? Sie hatte den Mut, das Folgende zu sagen:
»Ich habe eine Überzeugung, die ich Ihnen allen mitteilen möchte: Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen? Sogar in der Heiligen Schrift steht: ›Selbst wenn die Mutter ihr Kind vergessen könnte, ich vergesse es nicht.‹
Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. In den Zeitungen lesen wir dieses und jenes, aber niemand spricht von den Millionen von Kleinen, die empfangen wurden mit der gleichen Liebe wie Sie und ich, mit dem Leben Gottes. Und wir sagen nichts, wir sind stumm. Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind.«